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Etwas, das mich glücklich macht: wenn der Quartierhof Wynegg, ein Bauernhof mitten in Zürich, mir ein SMS schickt, dass sie Leute zum Heuen brauchen. Dann spielt es keine Rolle, ob ich gerade Zeit habe oder nicht, das mache ich einfach. Gerade weil es so ungeplant ist, ist es schön. Heuen ist eine monotone Tätigkeit, aber ich mache sie gerne. Ich mag es, im Alltag immer wieder den Rhythmus zu brechen. Wenn es langsame Phasen gibt und dann wieder schnelle, Fastenzeit und Fasnacht, wenn man aus der Routine ausbrechen darf. Stress erlebe ich positiv, wenn nachher wieder eine ruhige Zeit kommt. Dann freue ich mich auf die Langeweile.

Am längsten Tag im Jahr habe ich beschlossen, ich gehe rund um Zürich, 54 Kilometer. Ich habe am Tiefenbrunnen den Sonnenaufgang und in Wollishofen den Sonnenuntergang gesehen. Dazwischen alles Mögliche, am TV-Studio vorbei, eintönige Kilometer der Autobahn entlang und an einer hässlichen Deponie vorbei. Aber die Monotonie hat auch ihren Platz, ist eben auch schön, weil nachher eine wunderschöne Strecke am Katzensee kommt. Am liebsten gehe ich, da passiert alles unmittelbar und ungeplant. Es ist die Urbewegung, nur ein paar Schuhe. Und wenn du geübt wärst, nicht einmal das.

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Die meisten Geschichten entwickeln sich in einem Gespräch und wir schreiben sie auf. Manche Geschichten werden uns zugeschickt, auf Einladung oder spontan. Bislang haben wir die Geschichten nicht systematisch gesucht – sie ergeben sich durch spontane Kontakte, Empfehlungen und Zufälle.

Die Geschichten widerspiegeln nicht immer unsere Meinung; und die Geschichtenerzählerïnnen sind wohl auch nicht immer einer Meinung.

Stories for future wurde von Moritz Jäger und Gabi Hildesheimer von Tsuku ins Leben gerufen. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt das Projekt mit einem finanziellen Beitrag. Weitere Interessenbindungen bestehen nicht.

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