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Das Thema Asyl und Flüchtlingsbetreuung begleitet mich mein ganzes Leben. Als ich für den Grossrat kandidierte, bekam ich ein Telefon von einem Mann, der von mir wissen wollte, wie ich zu den vielen Asylbewerbern stehe. Je nachdem bekäme ich seine Stimme. Es folgte ein Sermon von: Die nützen uns doch nur aus, seien keine echten, sondern die meisten nur Wirtschaftsflüchtlinge, viel zu viele etcetera. Ich sagte ihm, dann dürfe er mich nicht wählen, ich sei da absolut nicht seiner Ansicht und ich erzählte ihm von den kurdischen Männern, die ich damals betreute. Na ja, eine Stimme weniger dachte ich, als das Gespräch beendet war. Etwa zwei Stunden später läutete es und an der Tür stand dieser Mann mit zwei grossen Säcken Frotteewäsche und Kleidern. «Für diese Kurden», brummte er und ging wieder. Keine Ahnung, ob er mich schlussendlich gewählt hat.

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Die meisten Geschichten entwickeln sich in einem Gespräch und wir schreiben sie auf. Manche Geschichten werden uns zugeschickt, auf Einladung oder spontan. Bislang haben wir die Geschichten nicht systematisch gesucht – sie ergeben sich durch spontane Kontakte, Empfehlungen und Zufälle.

Die Geschichten widerspiegeln nicht immer unsere Meinung; und die Geschichtenerzählerïnnen sind wohl auch nicht immer einer Meinung.

Stories for future wurde von Moritz Jäger und Gabi Hildesheimer von Tsuku ins Leben gerufen. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt das Projekt mit einem finanziellen Beitrag. Weitere Interessenbindungen bestehen nicht.

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